Nervenstark ist nur der VfB
Bodenheim. Für die einen geht der Blick nach oben, für die anderen nach unten. Mit 4:1 (1:1) entscheidet die der VfB Bodenheim das Stadtderby gegen Fortuna Mombach für sich. In einer unterhaltsamen Partie am Kerbe-Wochenende der Gastgeber erzielte der 18-jährige VfB-Stürmer Kaan Tuncer einen Doppelpack und zeigte, was den Mombachern an diesem Tag abging: Nervenstärke.
Nach einer behäbigen Anfangsphase fiel das 1:0 für die Bodenheimer fast ein wenig aus dem Nichts. Nach starker Vorarbeit über die linke Seite bliebt Kaan Tuncer in der Mitte eiskalt – 1:0 für den VfB nach 18 Minuten. Für die nötige Ruhe sorgte die Führung bei den Gastgebern allerdings nicht. Obwohl sie das Spiel kontrollierten, ließen sich die Bodenheimer immer wieder von den langen Bällen der Mombacher überrumpeln. Das sorget auch bei Mittelfeldspieler Leon Porsch für Unzufriedenheit: „In dieser Phase hat uns die nötige Ruhe gefehlt und wir haben zu oft die Ordnung verloren“, analysierte der Bodenheimer Co-Trainer. Der Ausgleich durch Aaron Becher kurz vor der Pause war die logische Konsequenz – wenn auch mit freundlicher Unterstützung der VfB-Defensive. Nach einer Hereingabe aus dem Halbfeld räumte Torhüter Marco Günther den eigenen Mann ab. Becher bedankte sich.Zu Beginn des zweiten Abschnitts ging es dann Schlag auf Schlag. Nicht einmal zwei Minuten waren gespielt, als erneut Tuncer traf. Im direkten Gegenzug scheiterte Erik Hübler aus 20 Metern am Pfosten. Doch danach wurde die Passivität in der Defensive den Mombachern zum Verhängnis. Binnen sechs Minuten erhöhten Calvin Faßnacht (51.) und Maximilian Zeringer (57.) auf 4:1. „Wir waren in dieser Phase einfach viel zu passiv“, analysierte Fortuna Trainer Oliver Schmitt.
Frey lässt mehrer gute Torchancen ungenutztGepaart mit der enormen Abschlussschwäche sei die Niederlage auch in der Höhe verdient. Denn die Bodenheimer ließen den Mombachern Raum für Torchancen. Doch entweder standen der starke Bodenheimer Rückhalt Günther oder die Mombacher Stürmer sich selbst im Weg. Allein Kevin Frey hätte drei oder vier Tore schießen können, ärgerte sich Schmitt. Dennoch sieht er es auch als eine Qualität des Stürmers an, derart häufig in gute Abschlusssituationen zu gelangen. Porsch hingegen freute die starke Reaktion der Mannschaft nach der Niederlage gegen Schifferstadt. Damit setzt sich der VfB in der Spitzengruppe der Tabelle fest, während sich die Mombacher den Anschluss ans Mittelfeld erst einmal verloren haben.