Mainz. An alter Wirkungsstätte aufzutrumpfen, es den alten Teamkameraden und dem Trainer zu zeigen, was man nach wie vor draufhat oder sich sogar gesteigert hat – das wünscht sich so mancher Fußball-Torwart.
„Es ist ein schönes Gefühl, ein paar Leute wieder zu treffen, die man gut kennt“, sagte Schneider nach dem Schlusspfiff vor rund 80 Besuchern. „Aber heute ging es vor allem um die drei Punkte.“ Das nahm man dem RWO-Keeper auch gerne ab. „Tobias hat drei Hundertprozentige herausgeholt“, lobte ihn sein Trainer Lars Weingärtner, der zusammen mit Max Kimnach, der durchgespielt hatte, die SG RWO coacht.
„In der einen oder anderen Situation hatten wir Glück gehabt“, räumte Schneider ein. Sein Coach Lars Weingärtner drückte es drastischer aus: „Es war ein glücklicher, dreckiger Auswärtssieg.“ Kimnach fügte an: „In der zweiten Halbzeit hatten wir kaum Zugriff gehabt.“
Bereits ihre erste Torchance verwerteten die Gäste – wenn auch im Nachschuss: Standard-Spezialist Belel Meslem drosch einen Freistoß aufs Tor, Mombachs Schlussmann André Maurer – übrigens mit Wartberg-Vergangenheit – faustete den Ball nach vorne – RWO-Innenverteidiger Max Groben staubte ab – 0:1 in der zehnten Spielminute.
Die Mombacher drängten mit Macht auf den Ausgleich, kombinierten stark und schnell. Aber Torchancen blieben in der ersten Halbzeit Mangelware.
Nach Wiederbeginn bekam Tobias Schneider ein ums andere Mal Gelegenheit, zu zeigen, was in ihm steckt: Fortuna-Angreifer Davin Dzaka legte den Ball quer auf seinen Sturmpartner Cedric Siewe Nana. Doch er scheiterte aus kurzer Distanz am glänzend reagierenden RWO-Torwart (55.). Oder: Nach feiner Stafette der Platzherren prüfte Jonathan Trost Keeper Schneider. Der faustete den Ball reflexartig über die Latte (77.). Nur kurz darauf entschärfte er einen Hammer von Ivaylo Tsurev aus dem Halbfeld (81.). Ehe Belel Meslem nach einem Konter und feinem Pass von Kimnach mit dem Alzeyer 2:0 alles klar machte (90.+3).
Schneider, sichtlich glücklich, ließ es sich nicht nehmen, seinen alten Trainer Thorsten Lamers herzlich zu verabschieden. Lamers resümierte: „Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Sie haben sich durchgebissen. Alles hat gestimmt – bis auf die Verwertung der Torchancen.“ Im Endeffekt hätten sich die Seinen für einen starken Auftritt nicht belohnt. „Leider Gottes verloren – aber ich bin total zufrieden mit der Leistung.“